Entwurf eines SDR-Satellitenmodems für Breitbandverbindungen
Der Kunde
Ein europäisches Unternehmen, das sich auf Software für das Bodensegment der Satellitenkommunikation spezialisiert hat und mit Geräteherstellern und Anbietern von Breitband- und Multimediadiensten zusammenarbeitet.
Die Herausforderung
Entwicklung einer Hardware- und Softwareplattform für ein Satellitenmodem. Der Kunde wollte seine Produktlinie zusätzlich zur ursprünglichen Markenlösung um eine neue Hardwarelösung erweitern.
Die Lösung
Wir haben das Gerät in einem kompakten 1U-Formfaktor entworfen, indem wir es in eine digitale und eine analoge Platine aufgeteilt haben. Dieser Ansatz gewährleistet ein Höchstmaß an Flexibilität: Um die Funktionalität des Geräts zu skalieren, muss nur die analoge Frontend-Platine getauscht werden.
Wir haben uns für Zynq Ultrascale+ als Entwicklungsplattform entschieden. Für die Implementierung der Funktionalität haben wir das Linux-Betriebssystem und programmierbare Logik verwendet.
Unsere Ingenieure haben ein dediziertes Frontend mit Hochgeschwindigkeits-ADC/DAC-Wandlern und modernen Hochfrequenz-Analogmodulatoren/Demodulatoren entwickelt.
Blockdiagramm:
Vier 10G-Schnittstellen und das DPDK-Framework ermöglichen einen Hochgeschwindigkeits-Datenaustausch zwischen Server und Gerät. Die Datenübertragung erfolgt über ein speziell entwickeltes MCP-Protokoll, das eine zuverlässige Datenübertragung über UDP gewährleistet.
Für die Entwicklung des Modems und der Steuerungssoftware haben wir MATLAB/Simulink verwendet.
Das Systemmodell wurde mittels modellbasiertem Entwurf implementiert, d.h. das Kommunikationssystem wurde vollständig in Simulink mit anschließender HDL-Codegenerierung implementiert. Daraus ergaben sich folgende Vorteile:
- Schneller Entwurf und Verifizierung
- Verarbeitung mehrerer ADC-Abtastwerte pro Taktzyklus (Parallelisierung, Unrolling, Pre-calc)
- Sanfte Umwandlung in einen Festpunkt
- Kanalmodell
- BER-Bewertung in der Entwurfsphase
Unsere Ingenieure haben auch neue Ansätze für die AGC-Implementierung und die Kalibierung des analogen Frontends getestet. Wir haben das AGC-Subsystem in Form eines Simulink-Modells implementiert, aus dem der HDL-Code generiert wurde.
- Simulink Stateflow
- HDL-Coder
- AXI4-Lite Write Master-Modell
Hardwareblöcke im Demodulator (LTC5586), DAC (DAC37J82) und ADC (ADS54J60) kompensieren die folgenden Effekte:
- IQ-Ungleichgewicht auf dem Empfangsweg
- IQ-Ungleichgewicht in der Übertragungsstrecke
- Trägerunterdrückung
- Gruppenverzögerung
Um die optimalen Parameter für den angegebenen Betriebsmodus zu ermitteln, wurde die Surrogat-basierte Optimierung verwendet. Als Parameterraum dienten Chip-Register. Zielfunktionen waren die Unterdrückung des Spiegelkanals TX & RX und eines Trägerkanals.
Um das Gerät zu konfigurieren und die Signalparameter zu messen, haben wir eine grafische Anwendung entwickelt.
Der Geschäftswert
Der Kunde erhielt ein Satellitenmodem mit folgenden Merkmalen:
- Frequenzbereich: 300 MHz - 2 GHz
- Bandbreite: bis zu 500 MHz
- ZERO-IF-Schema
- Zwei Empfangspfade (ADC 1Gsps) und ein Sendepfad (1xDAC 1,5Gsps)
- 4 х 10G-Ethernet für die Datenübertragung
- Plattform: Zynq Ultrascale+
Unterstützte Betriebsarten:
- Phasenumtastung (PSK), QAM
- Fehlerkorrektur mit LDPC und Faltungscode